Freitagsübung am Grasberg

Am Freitag 4.10.204, trotzten die Feuerwehrkameraden dem strömenden Regen, um eine Übung am Grasberg bei der Familie Kraler durchzuführen. Das Haus liegt in einer exponierten Lage, was die Übung zu einer realistischen Herausforderung machte. Die Übung begann mit einem Alarmtext, der für die nötige Dringlichkeit sorgte: „Brand Wohnhaus mit unklarer Lage“.

Sofort machte sich der Einsatzleiter auf den Weg zur Lageerkundung und stellte fest, dass der Brand im Dachgeschoss ausgebrochen war – vermutlich im Bereich der Solaranlage. Die Situation war brenzlig: Drei Personen befanden sich auf dem Balkon und konnten aufgrund des Rauchs nicht mehr ins Haus zurück. Eine weitere Person wurde vermisst und eine Person im Rollstuhl war im ersten Stock gefangen und musste evakuiert werden.

Das Tanklöschfahrzeug (TLF) wurde schnell in Stellung gebracht. Der Atemschutztrupp begab sich sofort mit einer Löschleitung ins Haus, um die vermisste Person zu suchen. Parallel dazu starteten andere Einsatzkräfte die Rettung der drei Personen vom Balkon mithilfe einer Steckleiter. Besonders herausfordernd war dabei der starke Rauch, der sich im gesamten Haus ausgebreitet hatte.

Um die Situation weiter abzusichern, wurde auch die Hebebühne in Position gebracht, um die Solaranlage auf dem Dach zu kontrollieren. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass es sich nicht um eine Photovoltaikanlage handelte, was die Gefahrenlage auf diesem Bereich entschärfte.

Nachdem alle fünf Personen – inklusive der Person im Rollstuhl – gerettet und in Sicherheit waren, begann die Feuerwehr mit der Belüftung des Hauses. Ziel war es, das Gebäude rauchfrei zu machen, bevor der Einsatzleiter schließlich per Funk „Brand aus“ und „Übungsziel erreicht“ melden konnte.

Eine besondere Herausforderung bei diesem Gebäude ist die enge Zufahrtsstraße. Schon zwei Einsatzfahrzeuge blockieren die Straße, sodass das Aufstellen der Hebebühne in der ersten Phase eines Einsatzes kaum möglich ist. Es muss daher frühzeitig geplant werden, die Löschleitungen von der oberhalb verlaufender Straße zum Haus zu legen.

Die Familie Kraler hat diese Übung großzügig unterstützt und war selbst aktiv an der Durchführung beteiligt. Der Hausherr sagte nach der Übung: „Es ist beruhigend zu wissen, dass unsere Feuerwehr so gut vorbereitet ist – gerade bei einem Haus wie unserem, das so schwer zugänglich ist.“

Zum Abschluss wurden die 17 teilnehmenden Einsatzkräfte von der Familie Kraler mit einer herzhaften „Kesselhoassen“ und Getränken versorgt, was für alle eine wohlverdiente Stärkung nach dem anspruchsvollen Einsatz darstellte.